Und am Ende der Straße ist die Dunkelheit.

Richtung Nirgendwo. 29122010

Und am Ende der Straße ist die Dunkelheit. Das Nichts, das einen jeden Moment zu verschlingen droht. Ein Abgrund, der zu fallen es nicht wert ist. Eine Hürde, die zu überwinden viel zu groß ist. Langsam tastet sich das Licht voran, kommt nicht weit, fällt zurück. Es ist ein Nichts aus Schwarz und Stille und der Ungewissheit, die einen plagt. Und der Neugier, die sich immer mal wieder aufbäumt, bevor so vom Nirgendwo überrollt wird.

Und diese Fußspuren, denen wir folgen, ohne zu wissen, wem sie gehören und wohin er ging. Wir tapsen uns voran, ganz vorsichtig, blicken uns um. Irgendwo beginnt es zu rascheln, wir fuchteln mit den Taschenlampen bis wir in der Ferne zwei Augen entdecken, bleiben stehen. „Nur ein Reh.“ Du ziehst mich weiter, es ist kalt hier, und deine Hand zeigt mir deine Angst.

Und beinahe kommt es uns so vor, als würde es immer noch dunkler werden, und das Schwarz sich verdichten, zu einer undurchdringbaren Wand. Unsere Taschenlampen versuchen gemeinsam, irgendetwas sichtbar zu machen, aber selbst unsere Augen können schon kaum mehr viel erkennen. Ich halte dich fest, dich zurück und bleibe stehen. „Lass … lass uns umkehren, okay?“ Und du drehst dich zu mir, umarmst mich, drückst mir einen Kuss auf die Wange. Unsere Taschenlampen fallen zu Boden, wir lachen. Doch als wir sie wieder vom Boden aufgehoben haben, ist es plötzlich weg. Das letzte Fünkchen Orientierung. Nur mehr Schwarz, keine Spuren mehr. „Und wohin nun?“ Ich weiß es nicht. Aber ich will doch nur weg, weg aus diesem furchtbaren Fleck Erde, weg von diesem nervenaufreibenden Gefühl, das mich begleitet. Einfach nur weg.

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