Ruhelos sitzt du da, möchtest mit mir sprechen, möchtest mir dein Herz ausschütten. Doch du bleibst stumm und mit dieser Stille wühlst du dich immer weiter auf. Keine Spur von Sorglosigkeit, von Freude auf deinem Gesicht. Du siehst bekümmert aus, und trotz meiner Gesellschaft fühle ich deine Einsamkeit. Nichts und niemand könnte jetzt diese Wand zwischen dir und dieser Welt hier einbrechen. Du mauerst dich ein und bleibst stumm.
Ich möchte dich halten, möchte dich auffangen, während du fällst, in dieses tiefe Loch. In welches du schon seit Stunden, seit Tagen hineinblickst. Möchte dir einen Arm reichen, damit du nicht stürzt. Aber du wendest dich ab. Trotz allem, was zwischen uns immer war und wohl auch sein wird. Du bist allein.
In mir keimt Unmut. Ich möchte helfen. Möchte bei dir sein und dir zuhören. Möchte deinem Kummer lauschen, möchte dir Hilfe sein, so wie du immer Hilfe für mich bist. Möchte dieses Ding der Begierde, dieses Wutobjekt sein, welchem du all deinen Frust, deine Wut und deine Angst entgegenschreien möchtest. Ich wäre dir auch gar nicht böse, ich würde es verstehen. Verstehst du mich?
Aber du möchtest allein sein. Mit deinem Kummer, deiner Trauer, deiner Wut und deiner Angst. Möchtest womöglich erst alleine damit zurechtkommen. Aber immer mehr mauerst du dich ein und verlierst den Anschluss hier. Sitzt zwar ruhelos neben mir, befindest dich aber meilenwert entfernt.
Ich möchte mit dir sprechen, möchte dich nach deinem Befinden befragen. Möchte deinen Erzählungen lauschen und dich trösten. Dir die Tränen aus dem Gesicht wischen und dich umarmen. Dir einen Teil meiner Wärme schenken und mit dir leiden.
Doch du.
Bleibst stumm.